Wie KMU Chancen in einer Krise nutzen können

 

Nicht jede Schieflage in die ein Unternehmen kommen kann, ist selbst verursacht oder vorhersehbar gewesen. Oft sind es externe Veränderungen die Firmen dazu zwingen, sich schnell umzuorientieren oder an neue Marktteilnehmer sowie verändertes Kundenverhalten anzupassen. Kaum verwunderlich, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen (im Folgendem KMU) schnell in eine ernsthafte wirtschaftliche Krise geraten können. Auch wenn diese von den Strukturen meist noch sehr viel flexibler sind und eigentlich sich schneller als Branchenriesen anpassen müssten, stehen sich viele KMU´s aufgrund Ihrer eigenen Struktur im Wege.

Entscheidungen werden aus “Tradition” anders getroffen, sinkenden Betriebsergebnisse auf die Kunden und Mitarbeiter geschoben und vor allem, der Fortschritt und das Wachstum gefürchtet.

Sätze die man in diesem Zusammenhang gerne mal höre:

  • “Wir haben ja eigentlich genug Kunden” 
  • “Hier macht jeder was er will aber nicht was er soll”
  • “Ich will nichts verändern, nur mehr verkaufen”
  • “Die Personalkosten sind schuld”
  • “Die Buchhaltung/Steuerberater hat uns nicht über alles informiert”

Schauen wir uns in diesem Zusammenhang einmal das Wort Krise an. Aus dem griechischen bedeutet es soviel wie Entscheidung bzw Wendepunkt. Es ist also ein Punkt andem eines ganz wichtig wird – Bewegung 

Erster Ansatzpunkt ist daher eine Analyse der Ist Situation, diese bezieht sich in diesem Fall nicht nur auf die Betriebsergebnisse der letzten Jahre, sondern vor allem auch auf die Entwicklung der Organisation in den letzten Jahren.

Kernfragen zur Organisation:

  • Wie groß ist das Team
  • Wie ist die Organisation eingeteilt
  • Wie hoch war die Fluktuation im letzten Jahr / den letzten Jahren
  • Ist das Team gewachsen oder geschrumpft?
  • Wie wird kommuniziert 
  • Last but not least – Wie ist der Entscheidungsweg

Diese ersten doch sehr einfachen Informationen helfen um einen ersten Eindruck von der Geschäftsführung und von den Mitarbeitern zu erhalten.

Der nächste Schritt ist die Analyse der wirtschaftlichen Situation

  • Wie war das Betriebsergebnis der letzten Jahre?
  • Gibt es ein Controlling, aktuelle Kennzahlen?

Aber auch marktrelevante Faktoren sind nicht außer Acht zu lassen.

  • Haben sich Kundenstamm und Portfolio stark verändert?
  • Sind neue Mitbewerber in den Markt eingetreten?
  • Wie schnell verändert sich unser Markt?
  • Wie hat sich die Unternehmung in den letzten Jahren verändert?

Diese Ansatzpunkte und Fragestellungen sind natürlich nur ein kleiner Überblick über mögliche Ursachen für Unternehmenskrisen. Betrachten wir KMU, so ist es für eine erfolgreiche Neuausrichtung essentiell, festzustellen in welchem Stadium der Krise wir uns befinden. Unterschieden wir hierbei im allgemeinen in drei Stufen

  1. Strategiekrisen
  2. Ergebnis/Rentabilitätskrisen
  3. Liquiditätskrisen

Eindeutig zu den häufigsten Ursachen für Krisen in Unternehmen, gehören die Fehlentscheidungen des Managements. Oft gelingt es den Managern nicht, oder nicht rechtzeitig, das Potential des Unternehmens voll zu nutzen. Es kommt zu strategischen Fehlern am Markt und in vielen Bereichen des Unternehmens selbst.

In diesem frühen Stadium der Krise, kann das Unternehmen noch im großen Maße auf den weiteren Verlauf Einfluss genommen werden, daher spricht man auch von einer sog. potentielle Kris. Dieser Zustand ist, obwohl man schon erste Anzeichen, zB in Arbeitsabläufen/Marktbearbeitung etc findet, als „Normalzustand“ gegeben, denn eine erweiterte Krise ist hierbei noch nicht fest zu stellen

Im nächsten Schritt kommt es zu einer Ergebnis oder auch Rentabilitätskrise im Unternehmen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Krise zu einer messbaren Größe, und schlägt sich im Betriebsergebnis nieder. Dies führt zu einem ersten Rückgang der Liquidität, welche den Krisenverursacher meist verschleiert bzw. davon ablenkt. Die ist ein großes Risiko, denn durch die Verschleierung bzw. den neuen Focus auf die Auswirkungen, wird es schwierig den Kern der Krise zu bekämpfen. In dieser Phase hat das Unternehmen allerdings immer noch die Möglichkeit, der Krise entgegenzuwirken

Durch den Angriff der Substanz des Unternehmens durch die Ergebniskrise, wird in der letzten Phase das Eigenkapital oftmals sehr knapp ohne, dass sich neue Fremdkapitalgeber erschließen lassen. Nach Lieferanten und Kunden verlassen nun auch das Wissen und die Mitarbeiter das Unternehmen. In diesem Stadium kann man auch von einer „Akuten Krise“ sprechen, denn die destruktive Wirkungen sind nun in vielen Unternehmensbereichen erkennbar. 

Ob und wie weit ein Unternehmen in einer Krise steckt, hängt demnach nicht nur internen und externen Faktoren ab, sondern immer auch an einer für die Situation angepassten Analysetechnik. Strategisches Controlling und Turn Around Management Techniken sind hierbei die Schlüssel zur erfolgreichen Unternehmensfortführung.

 

Für alle Interessenten, gerne informieren wir Sie über unsere Analysetools und Beratungsansätze.