Organisatorische Probleme von KMU in Wachstumsphasen

Entscheidungswege werden länger, Aufgabengebiete klarer aufgeteilt und die Ansprechpartner vielfältiger – aber die eigentlich positiven Zeichen können auch ein Warnsignal sein. Gerade in Unternehmen mit hoher Spezialisierung werden von Anfang an die Aufgaben sehr breit vergeben, denn jeder Kunde ist Gold wert – gefragter Menschentyp ist hier der Allesmacher oder neudeutsch “Allrounder”. Wächst die Organisation, bedeutet das für die Mitarbeiter erstmal neue Kollegen und neues Klima. Doch Vorsicht – Gewohnheiten brauchen Raum um sich zu anzupassen, Strukturen ändern sich nicht von heute auf morgen, aber bieten Ihren Mitarbeitern ein unglaubliches Potential sich weiter zu bilden und spezialisieren.

Mitarbeiter müssen die Prozesse um sie herum verstehen

Plötzlich sind Betriebsprozesse über mehrere Schritte und Abteilungen verteilt, da sich die Mitarbeiter immer noch für “alte Aufgaben” verantwortlich sehen. Ganz zum Schluss muss natürlich jede Entscheidung auch noch zum Chef – die Wege werden länger und mit wachsender Struktur undurchsichtiger. Das schafft Frust und Verunsicherung unter den Mitarbeitern. Mehr Aufgaben die vorher ohne Probleme gelöst wurden, landen nun schnell  mal auf dem Schreibtisch des Chefs. Spätestens jetzt sollte gehandelt werden da das Unternehmen nun immer unflexibler wird.

Klassische Familienunternehmen sind oft unflexibler

Größte Gefahr besteht darin, dass sich durch fehlende Organisation, Unternehmen selbst ausbremsen und damit auch gegenüber den Mitbewerbern weniger anpassungsfähig werden. Innovationen werden ausgebremst, Kunden warten gelassen oder finden nicht mehr auf Anhieb den richtigen Ansprechpartner. Verwirrung und vor allem Demotivation macht sich unter den Mitarbeiten breit. Die fehlenden klaren Strukturen die ein effektives Arbeiten möglich machen, werden immer undurchsichtiger.

Die meisten Mitarbeiter benötigen klare Strukturen

Gewohnheit und Wachstum werden also niemals Freunde werden. Allein der Klang lässt es erahnen, Wachstum – dynamisch, in Bewegung und voller Zuversicht. Gewohnheit hingegen signalisiert schon Stagnation, Müdigkeit und Hemmnisse.

Eine Optimierung des Unternehmensaufbaus, muss also immer mit den Mitarbeitern geschehen – neue Arbeitsweisen, Zuständigkeiten und nicht selten auch neue Ansprechpartner oder Vorgesetzte. Je nach Organisationsform steht die Unternehmung vor unterschiedlichen Problemen oder Hürden.

Man unterscheidet unter anderem zwischen:

  1. Mehrliniensystem
  2. Stabsliniensystem
  3. Einliniensystem

Diese sind jeweils entweder funktional, divisional, als Matrix oder Holding aufgebaut, ganz abhängig von Rechtsform, Größe, Produkten/Services etc. Beispiel hierfür ist die Metro AG welche als Managementholding, viele Marken wie Metro, Media Markt usw. unter sich vereint.

Welcher Aufbau und Veränderungen ihrer Unternehmung am Besten entsprechen bedarf einer Analyse der Prozesse / Entscheidungswege und Neuordnung der aktuellen Strukturen unter Beachtung der Kenntnisse und Kompetenzen der Mitarbeiter und Führungskräfte.

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