Was ist eigentlich diese Neue Seidenstraße

copyright by Dominik VarosDie Seidenstraße ist schon seit jeher ein Mythos, neben vielen unbekannten Händlern, sagt man Marco Polo hätte Sie bereist. Dort traf er nicht nur viele faszinierende Menschen und magische Tiere (“Die Giraffe”) sondern auch auf besonders schwierige Regionen der Welt. Die Taklamakanwüste wachte über die Welt in welcher der “Khan” regieren sollte. Kaum dort angekommen befand man sich in einem Reich, welches sich nicht mehr von unseren Breitengrade unterscheiden sollte. Die Menschen sahen nicht nur anders aus, sie schrieben auch in einer ganz anderen Form. Schlüssel zu dieser Welt entlang den Handelsruten über die Gewürze, feinste Stoffe und Töpferwaren nach Europa finden sollten waren viele Menschen, welche Ihr Leben riskieten um über die etwa 6500km lange Route, Waren nach Europa zu bringen.

Jahrunderte später blüht der Handel zwischen China und der Welt immer noch, oder sollte man sagen, wieder einmal und um ehrlich zu sein, so Stark wie noch nie zuvor. Früher wechselte mit einem Kaiser auch gerne mal die Außen- und Handelspolitik Chinas. Die einen bevorzugten den Protektionismus, die Anderen öffneten die Märkte und erkannten die Chancen von internationalen Handelsbeziehungen. 

Wie ist der Stand heute? Die alten Handelstraßen entlang der Seidenstraße sind längst nicht mehr die einzigen Wege nach Europa. Häfen und Flughäfen machen es möglich innerhalb kürzester Zeit zu bestellen und vorallem – auch – zu bezahlen. Innerhalb von Sekunden ist Geld vom einem zum anderen Kontinent versendet. Dies benötigte zu Hochzeiten der Seidenstraße gerne mal Jahre. Damals erfanden die Jesuiten eine Art Travellercheque der einlösbar war aber nicht von jedem benutzt werden konnte. Zu hoch war die Gefahr überfallen zu werden und die wertvollen Silberbarren zu verlieren die benötigt wurden um einzukaufen.

Gerade in den letzten 15 Jahren, gab es durch das Internet und die gleichzeitige weitere Öffnung Chinas zum Weltmarkt hin einen Quantensprung der chinesischen Wirtschaftsbeziehungen zu allen Staaten der Welt. Es wurde vermeintlich einfacher, für den nicht Asienkundler – einmal sein Glück im Chinahandel zu versuchen. Nun – wir alle kennen noch die Vorurteile die viele Kunden gegenüber Produkten “Made in China” hatten. Für Vertrauen braucht es immer noch eine bekannte Heimatmarke.

Gerade wir im deutschsprachigen Europa, haben uns allerdings schnell an die Fülle der Produkte aus Fernost in unseren Haushalten gewöhnt und da Geiz in Mode war, kaufte man einfach neu, der Markt gab es ja her. Nichtsahnend übernahmen chinesische Unternehmen immer mehr bekannte Heimatmarken, welche durch den Preisdruck von Außen geschwächt wurden. Mit dem Handel, folgten Technologien die benötigt wurden um effektiver zu produzieren. Für die neuen Verfahren benötigte man unter Umständen neue Rohstoffe, seltene Erden aus Afrika in etwa. Die erhöhte Produktion führte zu mehr Wohlstand im eignen Land und damit auch zur Nachfrage nach ausländischen Produkten. Es war also an der Zeit auch den Transport und Dienstleistungsselktor ins Visier zu nehmen. Es wurden Flughäfen gekauft, Transportunternehmen akquiriert und die eigene Präsenz immer weiter ausgebaut.

Heute sind wir im Jahr 2019 und jeder redet über die Neue Seidenstraße – Dinge die “eigentlich bereits” vorhanden sind, bekommen eine staatlichen Erweiterungsschub, um Sie in die finale Phase zu bekommen. Transportwege ins neue Europa, verbesserte Infrastruktur und Handelsabsprachen. China zeigt Flagge und möchte sich mehr in den Mittelpunkt des Welthandels schieben und seine eignen Dienstleistern somit den internationalen Markt sichern – schließlich sollen vor allem chinesische Firmen beim Bau tätig werden. Zurecht gibt es daher von verschiedenen Seiten unterschiedliche Ansichten, ob die neue Seidenstraßen gut oder schlecht für die Beziehungen sein wird. Ob und vor allem, wie man davon profitieren könnte und wo die individuellen Risiken bei den momentanen Marktrestriktionen sind, erörtere ich mit Ihnen gerne, denn eines ist sicher: China wird weiterhin wachsen wollen. Wichtiger denn je, sind jetzt erfahrene Chinaexperten, mit einem gut funktionierendem Netzwerk.